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Wochentage



Woher stammen die Namen unserer Wochentage?

Die römische Verwaltung brachte den Germanen die Siebentagewoche und die Bezeichnung der einzelnen Tage. Bei den Römern waren die Wochentage nach den Göttern der sieben damals bekannten Planeten (Sol, Luna, Mars, Mercurius, Jupiter, Venus, Saturnus) benannt. Die Germanen entlehnten oder übersetzten die Tagesnamen, wobei sie zum Teil auf die Namen ihrer eigenen Götter zurückgriffen.

So wurde aus dem dem Sonnengott Sol geweihten Solis dies im Althochdeutschen sunnun tag, schließlich unser  Sonntag.

Aus dem Lateinische Luna dies, dem der Mondgöttin Luna geweihten Tag, wurde der althochdeutsche manetac, daraus unser  Montag.

Dem lateinischen Martis dies, dem Tag des Kriegsgottes Mars, entspricht althochdeutsch ziostag, der dem Gott Ziu geweihte Tag. Dieser germanische Gott wurde später dem Mars gleichgestellt. Unser Wort  Dienstag  geht zurück auf den in einer Inschrift des 3. Jhd. genannten Mars Thingsus "Mars als Thingbeschützer". Daraus wurde im Niederdeutschen dingesdach, daraus dann unsere heutige Wochentagsbezeichnung.

Der römische Gott Merkur wurde von den Germanen mit Wodan gleichgesetzt. Aus lateinisch Mercurii dies (=Tag des Merkur; beachte französisch mercredi "Mittwoch") wurde niederdeutsch wodensdach, englisch Wednesday. Die Kirche setzte hierfür später  Mittwoch  als Lehnübersetzung von kirchenlateinisch media hebdomas ein, um die Erinnerung an die alten einheimischen Götter auszulöschen.

Den Tage des Jupiter, den Jovis dies, machten die Germanen zum Tag ihres Gottes Donar. Im Althochdeutschen wird daraus die Tagesbezeichnung Donares tag, die unserem  Donnerstag  zugrunde liegt.

Die römische Liebesgöttin Venus wurde mit der germanischen Göttin Frija gleichgesetzt, und so wurde aus dem lateinischen Veneris dies (=der Venus geweihter Tag) der althochdeutsche friadag, unser  Freitag.

Der dem Saturn heilige Tag, der Saturni dies, wurde zuerst von den im Nordwesten Germaniens lebenden Stämme übernommen. Dem römischen Saturn entsprachen im Germanischen keine Gottheiten, also wurde der Name direkt aus dem Lateinischen entlehnt. Das sehen wir heute noch deutlich an den englischen und niederländischen Wochentagsnamen Saturday und zaterdag.
Unter dem Einfluss angelsächsischer Missionare wurde nach dem Vorbild von altenglisch sunnanaefen (eigentlich "Vorabend vor Sonntag") im Althochdeutschen die Form sunnunabend gebildet. Hieraus entsteht dann der besonders im norddeutschen Sprachraum übliche  Sonnabend.  "Abend" hat hier seine alte Bedeutung "Vortag (eines Festtags)" bewahrt, wie wir sie noch in Feierabend, Heiligabend vorfinden. Der Sonnabend heißt also eigentlich "Tag vor dem Sonntag". Der süddeutsche Sprachraum entlehnte aus der altgriechischen Kirchensprache eine umgangssprachliche Form des altgriechischen sabbaton "wöchentlicher Ruhetag der Juden" (ein hebräisches Wort, das auch unserem Fremdwort Sabbat zugrunde liegt). Daraus wird im Althochdeutschen sambaztag und schließlich das im Mittel- und Süddeutschen übliche  Samstag.

Quelle:  Duden, Das Herkunftswörterbuch, Etymologie der deutschen Sprache, 3. Auflage

















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