A.D. 798 - 1998  :::  Das 1200-Jahre-Jubiläum

die Seite 51 der Festschrift

470 Jahre Evangelische Kirche in Mittelbuchen

Es ist Aufgabe der Kirchengeschichte über die Umstände, die theologischen Aspekte und die politischen Konstellationen zu berichten, die vor 470 Jahren die Hanauer Grafen bewogen haben, sich von der Römisch-Katholischen Kirche zu trennen und sich der evangelischen Lehre zuzuwenden.

Zugegeben, man tritt in der Regel nicht in die Kirche ein wie man einem Verein beitritt, sondern man wird ungefragt, jedoch nach dem Willen der Eltern, durch die Taufe Mitglied. Nach der Konfirmation bleibt es jedem evangelischen Christen überlassen, ob er bis zum Tode dieser Gemeinschaft angehören will oder ob er sie verläßt. Nach dem Augsburger Religionsfrieden von 1555 bestimmten die jeweiligen Landesherren die Art des Bekenntnisses in ihren oft so kleinen Territorien. So entschieden sich die Hanauer Grafen gegen Ende des 16. Jahrhunderts für das Reformierte (Calvinistische) Bekenntnis. Die puritanische Glaubensrichtung duldete nur schlichte und einfach ausgestattete Kirchen. Bilderschmuck war verpönt.

Diese evangelische Kirche prägte nun bis in unser Jahrhundert hinein das Leben in Mittelbuchen. Mittelbuchen war eine rein evangelische Gemeinde mit einer winzigen katholischen Diaspora. Die Volksschule war natürlich eine „Evangelische“ (der Stempel ist noch vorhanden). Der Ortspfarrer übte die Schulaufsicht aus. Die Trennung von Kirche und Staat erfolgte 1922.

Durch den Zuzug von rund 200 Heimatvertriebenen katholischen Glaubens nach dem 2. Weltkrieg wuchs der Anteil der katholischen Bürger. Seit Jahren werden in der evangelischen Kirche katholische Gottesdienste abgehalten. Trotzdem !   Mit 1704 evangelischen Christen bei einer Gesamtbevölkerung von 3137 Einwohnern und 603 katholischen Christen ( Stand 31.12.1996 ) bilden die evangelischen Einwohner mit 54,3% die größte und älteste Gemeinschaft Mittelbuchens. Sie ist eine lebendige und aktive Gemeinde. Der pastorale Einmannbetrieb gehört der Vergangenheit an. Gefragt sind Teamwork und Eigeninitiative. Die Aktivitäten werden monatlich im Gemeindeblatt „BAND“ angekündigt. Alle sind zur Mitarbeit eingeladen!


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